Unsterblich ist der Tod: Kriminalroman (German Edition) by Morten Lund

Autor:Morten Lund [Lund, Morten]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Langen-Müller
veröffentlicht: 2015-02-22T16:00:00+00:00

Tärnaby, Dezember 1944

Lexell, Bengt und Arvid hatten die Grenze nach Norwegen passiert und fast die Hütte erreicht, in der sich acht deutsche Soldaten befinden sollten. Die drei Schweden standen etwa zweihundert Meter von der Hütte entfernt und versteckten sich hinter Bäumen im dichten Wald. Hugo Lexell holte den Feldstecher aus dem Rucksack.

»Vor der Hütte steht eine Wache«, sagte er. »Ansonsten kann ich niemanden draußen erkennen. Ich würde sagen, wir nähern uns bis auf fünfzig Meter, ich von vorne, ihr von den Seiten. Ich knalle die Wache ab und ihr werft die Handgranaten durch die Fenster. Wer durch die Tür geht, wird von mir erschossen. Wer durchs Fenster fliehen will, gehört euch. Ich gebe euch ein Zeichen, wenn ich auf die Wache ansetze. Sobald mein Schuss gefallen ist, werft ihr die Handgranaten.«

»So einfach ist das?«, fragte Arvid.

»Ja, so einfach ist das«, sagte Lexell.

Er bedeutete Bengt, sich rechts von der Hütte zu halten, Arvid sollte links bleiben. Dann schlichen sie im Schatten der Bäume auf die Deutschen zu. Als sie nahe genug waren, hob Lexell sein Gewehr, Arvid und Bengt nahmen die Handgranaten aus ihren Rucksäcken. Sie blickten auf die Fenster der Hütte und hielten den Atem an. Dann krachte der erste Schuss. Die Wache sank zu Boden. Bengt und Arvid schleuderten ihre Handgranaten durch die Fenster. Mehrere Detonationen erschütterten die Hütte, aber sie hielt stand. Dichter Rauch strömte aus den Fenstern und Schreie durchbrachen die kurze Stille, die nach den Explosionen der Handgranaten geherrscht hatte.

Die Tür der Hütte öffnete sich und ein deutscher Soldat stürzte heraus. Er blutete im Gesicht, an Armen und Beinen. Erneut krachte ein Schuss und der Soldat brach zusammen. Lexell war ein guter Schütze. Dann war es wieder still. Lexell, Bengt und Arvid warteten, alle mit ihren Gewehren im Anschlag. Es geschah nichts. Nach einigen Minuten winkte Lexell die beiden jungen Männer heran.

»Wir gehen jetzt hinein«, sagte er zu Arvid. »Bengt, du bleibst hier. Könnte ja sein, dass sich noch einer von denen hier draußen herumtreibt, den Lärm gehört hat und zur Hütte zurückkehrt. Arvid, komm!«

Lexell und Arvid gingen langsam auf die Hütte zu. Dort angekommen, blieb Arvid rechts von der Tür stehen, Lexell ging vorsichtig hinein. Als nichts geschah, folgte Arvid. In der Hütte lagen sechs Soldaten in ihrem Blut.

Plötzlich peitschte ein Schuss durch die Stille. Ein schwer verletzter deutscher Soldat hatte sich nur tot gestellt. Mit letzter Kraft hatte er die Hand gehoben, in dem er seine Pistole hielt, und auf Arvid geschossen. Dieser war lautlos zusammengebrochen. Der Schuss war in seine Brust eingedrungen und hatte sein Herz zerfetzt. Er war sofort tot. Lexell hatte keine Sekunde gezögert und das Feuer erwidert. Er gab mehrere Schüsse auf den am Boden liegenden Soldaten ab. Bei den ersten zuckte der Deutsche noch, die letzten feuerte Lexell in einen toten Körper.

»Verdammt«, rief er. »Verdammt, verdammt, verdammt!«

Dann stürzte er zu Arvid, hielt die Hand an den Hals des Jungen und suchte vergeblich nach dem Puls.

»Fuck!«, brüllte er.

Dann drehte er sich schlagartig um und riss die Waffe nach oben, weil er ein Geräusch in seinem Rücken gehört hatte.

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